LOEWE-Zentrum
für Translationale Biodiversitätsgenomik
Erforschung der genomischen Grundlagen von Biodiversität

Genomische Vielfalt als Basis von Biodiversität
Biodiversität ist das Ergebnis von 3,5 Milliarden Jahren Evolution und eines der komplexesten Phänomene der Erde. Das LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik konzentriert sich auf die genetischen Grundlagen der biologischen Vielfalt, um sie für die Grundlagen- und angewandte Forschung zugänglich zu machen. Wir sequenzieren und untersuchen genomische Variation quer durch den Baum des Lebens, um den Ursprung und die funktionellen Anpassungen der Vielfalt von Genen bis hin zu Ökosystemen zu verstehen (Vergleichende Genomik). Die Daten adressieren den gesellschaftlichen Wissensbedarf in angewandten Bereichen, wie z.B. die genomische Basis biologisch aktiver Substanzen (Naturstoffgenomik), und die nachhaltige Nutzung und das Management biologischer Ressourcen (Genomisches Biomonitoring; Funktionale Umweltgenomik).
Ziele des LOEWE-Zentrums TBG
- Schaffung einer neuen, taxonomisch breit aufgestellten und öffentlich verfügbaren Genomsammlung, der Senckenberg Biodiversity Genome Collection (SBGC), als innovative digitale und individuenbasierte Museumssammlung
- Vergleichende Erforschung der genomischen Diversität über den Stammbaum des Lebens hinweg, um zu einem besseren Verständnis des Ursprungs und der Funktionen aller Ebenen der biologischen Diversität zu kommen (von Genen bis hin zu Ökosystemen)
- Bereitstellung genomischer Ressourcen für angewandte Forschung, die auf gesellschaftlichen Fragestellungen basiert, zum Beispiel für eine nachhaltige Bioökonomie oder für den Natur- und Artenschutz.
LOEWE-TBG ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie. Finanziert wird das Zentrum von der Hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE).
Forschung
Die Forschung am TBG gliedert sich in vier Programmbereiche und zahlreiche Einzel- und Verbundprojekte:
Infrastruktur
Das TBG-Laborzentrum und eine Einheit für Bioinformatik stellen eine leistungsstarke Infrastruktur für die direkte Umsetzung der Projekte. Deren Ergebnisse werden über den Technologietransfer und die Öffentlichkeitsarbeit für die Gesellschaft zugänglich.
Kommende Veranstaltungen
Neuigkeiten

Wie hessische Forschende Giftschlangen auf den Zahn fühlen
15.09.2023
Nicht nur in den Tropen führen Schlangenbisse zu gefährlichen Vergiftungen – auch Bisse europäischer Giftschlangen können ernste körperliche Beschwerden hervorrufen. Doch ihr Gift enthält auch Wirkstoffe, die künftig gegen bakterielle Krankheitserreger eingesetzt werden könnten. Wissenschaftler*innen des Gießener Fraunhofer Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME und des hessischen LOEWE-Zentrums TBG erforschen die Gifte europäischer Schlangen und haben kürzlich den Giftcocktail der in Griechenland heimischen Milosviper entschlüsselt. Ihre Publikation ist in der Fachzeitschrift „Frontiers in Molecular Biosciences“ erschienen. (...)
Die nun veröffentlichte Arbeit unterstreicht, dass es auch jenseits der besonders gefährlichen, tropischen Arten noch viel über Schlangengifte zu lernen gibt. „Es ist von enormer Bedeutung, dass wir ein besseres Verständnis zur Giftzusammensetzung, der Funktion und den Vergiftungserscheinungen auch von europäischen Giftschlangen entwickeln“, so Lüddecke. „Wir werden dieser Aufgabe nun mit besonderem Fokus nachgehen und dabei insbesondere unsere in Deutschland vorkommenden Arten ins Visier nehmen. Über deren Gifte wissen wir ebenfalls nur wenig“, ergänzt Schulte.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung bei Senckenberg. (Foto: Thomas Lindner)

Zukunftsfähige Unterstützung des Feldhamsters - Neues hessisches Kooperations- und Forschungsprojekt zur Erhaltung der bedrohten Art gestartet
02.08.2023
Er zählt zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten Westeuropas: der Feldhamster (Cricetus cricetus), auch Europäischer Hamster genannt. Einst als massenhaft auftretender „Erntevernichter“ und „Plage“ sowie für seine mehrfarbigen Felle intensiv gejagt, wird seit den 1970er-Jahren ein deutlicher Rückgang seiner Bestände verzeichnet. Ohne weitere Forschung und Erhaltungsmaßnahmen könnte der Feldhamster laut Prognosen in den kommenden rund zwanzig Jahren vollständig aussterben.
Dies in Hessen zu verhindern ist das Ziel des neuen Projekts „MetaHamster“, das vor allem genomische Daten in den Blick nimmt und an dem Wissenschaftler*innen und Naturschutzakteur*innen verschiedener Institutionen, darunter der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und des LOEWE-Zentrums TBG beteiligt sind. Das Projekt wird vom Land Hessen im Rahmen des Lore-Steubing-Instituts (LSI) für Naturschutz und Biodiversität des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gefördert.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung bei Senckenberg. (Foto: Manfred Sattler)

Wie Chemikalieneinsatz und der Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen
30.06.2023
Chemikalien in der Umwelt werden in der Wissenschaft nicht ausreichend als eine der Ursachen für den Schwund der Artenvielfalt in den Blick genommen. Dies zeigen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks RobustNature von Goethe-Universität und kooperierenden Instituten, darunter auch das LOEWE-Zentrum TBG in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht worden ist. Die Forschenden sehen in einem interdisziplinären Ansatz eine neue Chance, den Verlust der Biodiversität besser zu verstehen, um effizienter Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust.
Das Autorenteam fordert eine stärkere interdisziplinäre Ausrichtung der Forschungsaktivitäten, um die Auswirkungen von chemischen Stoffen auf die Biodiversität besser verstehen und mildern zu können.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Goethe Universität. (Foto: Markus Bernards)
Was gibt es Neues bei LOEWE-TBG? In unserem Newsroom finden Sie alle unsere Videos, Neuigkeiten, Pressemitteilungen und ausgewählte Presseartikel. In unseren Videos können Sie z.B. einen Blick in unser Laborzentrum werfen und mehr über DNA-Extraktion erfahren oder die TBG-Nachwuchsgruppen kennenlernen. Zu den Neuigkeiten gehören wissenschaftliche Ergebnisse, Preise, Konferenzen, Veranstaltungen, Stellenangebote und vieles mehr. Schauen Sie rein, bleiben Sie dran und folgen Sie uns auf Twitter @LOEWE_TBG.
Sie benötigen Texte oder Bilder über TBG zur Veröffentlichung in den Medien? Unsere zahlreichen Pressemitteilungen sowie die unserer Partner und entsprechendes Fotos finden Sie ebenfalls im News Room (über Senckenberg). TBG in TV, Radio und Zeitungen – wir haben außerdem eine Auswahl an Medienberichten zusammengestellt.
Unsere Partner





