LOEWE-Zentrum
für Translationale Biodiversitätsgenomik
Erforschung der genomischen Grundlagen von Biodiversität

Welches Weichtier wird „Internationale Molluske des Jahres 2023“? Hier gelangen Sie zur Abstimmungsseite.

Genomische Vielfalt als Basis von Biodiversität
Biodiversität ist das Ergebnis von 3,5 Milliarden Jahren Evolution und eines der komplexesten Phänomene der Erde. Das LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik konzentriert sich auf die genetischen Grundlagen der biologischen Vielfalt, um sie für die Grundlagen- und angewandte Forschung zugänglich zu machen. Wir sequenzieren und untersuchen genomische Variation quer durch den Baum des Lebens, um den Ursprung und die funktionellen Anpassungen der Vielfalt von Genen bis hin zu Ökosystemen zu verstehen (Vergleichende Genomik). Die Daten adressieren den gesellschaftlichen Wissensbedarf in angewandten Bereichen, wie z.B. die genomische Basis biologisch aktiver Substanzen (Naturstoffgenomik), und die nachhaltige Nutzung und das Management biologischer Ressourcen (Genomisches Biomonitoring; Funktionale Umweltgenomik).
Ziele des LOEWE-Zentrums TBG
- Schaffung einer neuen, taxonomisch breit aufgestellten und öffentlich verfügbaren Genomsammlung, der Senckenberg Biodiversity Genome Collection (SBGC), als innovative digitale und individuenbasierte Museumssammlung
- Vergleichende Erforschung der genomischen Diversität über den Stammbaum des Lebens hinweg, um zu einem besseren Verständnis des Ursprungs und der Funktionen aller Ebenen der biologischen Diversität zu kommen (von Genen bis hin zu Ökosystemen)
- Bereitstellung genomischer Ressourcen für angewandte Forschung, die auf gesellschaftlichen Fragestellungen basiert, zum Beispiel für eine nachhaltige Bioökonomie oder für den Natur- und Artenschutz.
LOEWE-TBG ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP und des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie. Finanziert wird das Zentrum von der Hessischen Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE).
Forschung
Die Forschung am TBG gliedert sich in vier Programmbereiche und zahlreiche Einzel- und Verbundprojekte:
Infrastruktur
Das TBG-Laborzentrum und eine Einheit für Bioinformatik stellen eine leistungsstarke Infrastruktur für die direkte Umsetzung der Projekte. Deren Ergebnisse werden über den Technologietransfer und die Öffentlichkeitsarbeit für die Gesellschaft zugänglich.
Kommende Veranstaltungen
Neuigkeiten

Welches Weichtier wird „Internationale Molluske des Jahres 2023“? Heute beginnt die öffentliche Online-Abstimmung
01.03.2023
Ab heute stehen fünf Weichtierarten zur Wahl als „Internationale Molluske des Jahres 2023“! An der öffentlichen Online-Abstimmung können sich bis zum 19. März 2023 alle Interessierten beteiligen. Der Wettbewerb wurde 2020 von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) und der internationalen Gesellschaft für Molluskenforschung (Unitas Malacologica) ins Leben gerufen, um die vielfältige und artenreiche Gruppe der Weichtiere bekannter zu machen und die Öffentlichkeit für ihren Schutz zu sensibilisieren. Der Gewinner-Art winkt die Entschlüsselung ihrer gesamten Erbinformation.
2023 stehen wieder fünf spannende Mollusken-Arten zur Wahl: Die Dickhornnacktschnecke (Hermissenda crassicornis), die Gepunktete Papierblasenschnecke (Micromelo undatus), die Riesen-Methusalem-Auster (Neopycnodonte zibrowii), der inzwischen weit verbreitete an Land lebende Tigerschnegel (Limax maximus), sowie die chilenische Stachelschnecke (Concholepas concholepas) aus dem südöstlichen Pazifik.
Weitere Infos finden Sie in der Pressemitteilung bei Senckenberg.
(Foto: Jaketza Herrero Barrencua)

Genomik für den Artenschutz - Genomische Analysen liefern wichtige Erkenntnisse für das Naturschutzmanagement
24.02.2023
Die biologische Vielfalt der Natur zu erhalten, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Um Strategien und effektive Maßnahmen zu entwickeln, bedarf es fundierter wissenschaftlicher Analysen und konkreter Informationen für die Akteur*innen im Naturschutz. Hier kann das Feld der Biodiversitätsgenomik einen wichtigen Beitrag leisten: Genomische Daten von Arten, Artgemeinschaften und ganzer Ökosysteme geben Einblick in Eigenschaften, Anpassungsfähigkeiten, Verwandtschaftsbeziehungen und evolutionäre Entwicklungen. Diese Daten sollten bei weitreichenden Bewertungen und Entscheidungen im Naturschutzmanagement immer berücksichtigt werden – dafür plädiert ein internationales Team von Wissenschaftler*innen im Fachjournal „Trends in Genetics“.
"Mit unserer Veröffentlichung möchten wir vor allem bewirken, dass Forschende aus den Bereichen Naturschutz und Biodiversitätsgenomik enger zusammenarbeiten, um eine neue Ära der Naturschutzgenomik im Anthropozän einzuläuten – dem Zeitalter, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist“, erläutert Dr. Kathrin Theissinger, eine der Erstautor*innen der Veröffentlichung.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung bei Senckenberg. (Foto: Diego Delso)

Bucklige Verwandtschaft - Genomische Studie verdeutlicht die Vielfalt der weltweit verbreiteten Braunbären
21.02.2023
Braunbären zählen zu den größten an Land lebenden Raubtieren der Welt. Charakteristisch ist ihr muskulöser Buckel über den Schultern, der den Vorderbeinen zusätzliche Kraft verleiht. Die etwa zehn derzeit identifizierten Braunbären-Unterarten sind in Nordamerika, Europa, Russland und Asien verbreitet. Dabei weisen sie große Unterschiede hinsichtlich ihrer Gestalt, ihrer Lebensräume und ihres Verhaltens auf.
Ein internationales Team von Forschenden, darunter vier Wissenschaftler aus Frankfurt am Main, untersuchten in einer in der Nature-Fachzeitschrift „Communications Biology“ veröffentlichten Studie, wie und wann ihre genetische Vielfalt entstanden ist. Damit stellen sie die erste umfassende populationsgenomische Studie am Braunbären (Ursus arctos) vor und zeigen an seinem Beispiel die Auswirkungen der letzten Eiszeit auf die heutige Vielfalt innerhalb der Art.
Der Ansatz der Studie, die demografische Entwicklung der Braunbären zu entschlüsseln, kann als Vorlage für die Untersuchung und das bessere Verständnis der Geschichte vieler weiterer Arten dienen.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung bei Senckenberg. (Foto: Gregoire Dubois)
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